Ein Elefant tritt in die Welt einer Maus, das ist nicht wie 1+1=2. Friedrich Streich wollte anfangs keinen Partner (auch keine Partnerin) für die Maus, weil das auch fast doppelt so viel Arbeit bedeutet. Die Maus ist doch nicht irgendeine Maus, sie ist eine Zeichentrick-Figur und beherrscht die Fernseh-Welt seit ihrem ersten Auftritt am 7. März 1971 mit einzigartigen Einfällen. Als dann 1972 die ganze Sendung mit den „Lach- und Sachgeschichten“ in „Die Sendung mit der Maus“ umbenannt wird, ist 1 = 1= 1. Eine Maus, ein Moderator, eine Sendung. Drei Jahre tritt die Maus allein auf und löst die Probleme mit sich und der Welt auf ihre eigene Weise.

Als dann aber nicht nur mehr, sondern viel mehr und andere Ideen gebraucht werden, wird ein Partner für die Maus gesucht. Die WDR- Redaktion entscheidet:  Maus und Elefant sind ein gutes Gespann.

Wie aber sollte er aussehen der Elefant? Welche Farbe sollte er bekommen und überhaupt, was soll passieren mit ihm und der Maus?

 

 

Im Juli 1974 zeichnet Friedrich Streich den Elefanten mit seinem spitzen Bleistift in eine Ideen-Skizze für einen Maus-Spot und stiehlt damit der Maus die Show. Wie geht das? Eine Ideen-Skizze liegt auf seinem Schreibtisch. Die Maus will wieder einmal ihren Körper einsetzen, um sich ihre Welt so zu machen, wie es ihr gefällt. Sie benutzt sich selbst als fehlendes Teil in einem Puzzle, eventuell muss sie sich dafür ein wenig verbiegen, aber das kriegt sie mit einem Augenzwinkern schon hin. Das ist doch schon eine tolle Idee. Friedrich Streich schlägt jedoch eine andere Puzzle-Variante vor: „Als sie das letzte Stück holen will, ist keines mehr da, was tun? ...da kommt der blaue Elefant, die Maus nimmt ihn und ergänzt den freien Fleck und strahlt. Dem Elefanten passt das nicht. Er bläht sich auf und das ganze Puzzle bricht zusammen, dadurch ist die Maus total verwirrt.“

Der Redakteurin Monika Paetow gefällt das und sie schreibt mit grünem Kugelschreiber „Ja“ und „mit Elefant“ auf die Ideen-Skizze des Spots Nr. 140. Mit dieser Entscheidung muss sich Friedrich Streich nun auch noch eine bunte Puzzle-Welt ausdenken und den Zusammenbruch dieser schönen Welt animieren. Und damit hat er gleich viel mehr Arbeit. 1 + 1 =  ? Sowas also kann passieren.

© Heidrun Wilkening /12.02.2015

 

 

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